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Schlagwort: Persönlich

Kuh-Weltuntergang

Wenn mir in den 90er Jahren jemand gesagt hätte, dass die Apokalypse nicht durch Roboter, sondern durch pupsende Kühe ausgelöst wird, hätte ich das nicht geglaubt. Vielleicht Film-Stoff? Revenge of the cow?

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Der Weg und das Kiel

Manchmal wird mir die Verantwortung und Ehre zu Teil, meinen geregelten Lebensablauf gegen eine Mischung aus netzwerken und arbeiten mit einer Prise Freizeit zu tauschen. Es war ein Wochenende der Schlagworte. “Schwedenkai”, “Projekt”, “Magic Color”, “Scouten” und “Pitchen”. Das Reiseinstrument der Wahl, war mein treuer, geschäftlich orientierter Franzose mit dem glänzenden Löwen. Er beherbergte mich, nebst diversem Gepäck, und einem neu erworbenen Thermo-Kaffeebecher, der an diesem nassen Morgen mein bester Freund war. Immer wieder suggerierte mir mein Körper einen Gedanken: “Ich will mich noch einmal rumdrehen”. Praktischer Weise wurde er mehr und mehr von einer heißen koffeinhaltigen Flüssigkeit in die Schranken gewiesen.

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Bauer-Sucht

Ja, ein gewöhnlicher Montag Abend. 12 herrliche Stunden in der Berufung mit anschliessender Berieselung durch einen äußerst schmackhaften Mate-Tee und diesem merkwürdigen Fernsehformat. Mehrere Synapsen schreien: “Netflix!!! Netflix!!!”, andere wiederum flüstern “Breaking News – nimm den Kindle” – aber nein, meine passive Entscheidung lag zu Gunsten von 100 Ziegen und einer ausführlichen Erklärung eines nicht näher genannten Besamungsprozesses.

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Chillen n´Chili

Es war so ca. vor 12 Monaten, als ich mir sagte: “So, lieber Freund kann es nicht weitergehen”. Meine Gelenke muteten an, die Flexibilität und Geschmeidigkeit von Schmirgelpapier zu imitieren. Ja, der Bewegungsapparat war wohl etwas in Aktivität zu versetzen. Ganze 12 Monate später ist die Unförmigkeit auf einem Level, welche mein Spiegel mit ironischen Lachem interpretierte. Die Bücher der Achtsamkeit im Hinterkopf aufbewahrend, beschloss ich meinen Alltag etwas stärker zu fokussieren.

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Von Arabern, die Haare schneiden

Die wallende Mähne meines Haupthaares mutete sich an, so langsam zu einem MacGyver-Gedächnis-Look zu werden. Angstzustände kamen mir bei der Vorstellung, in der Innenstadt als “Popper” angepöbelt zu werden. So konnte es nicht weiter gehen. Michael Knight musste sterben und zu James Bond werden – zumindest im Haaransatz. So führte mich mein Weg in den Billig-Friseur-Ketten-Laden der Wahl, mit dem ich immer zufrieden war. Nein, das sollte keine Diskriminierung des Friseur-Handwerks sein – im Gegenteil. Eher möchte ich eine Lanze für manche “Billigketten” brechen, welche durch aus in einen solch eingerichteten Olymp der Hairstylisten gehören.

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Der Nerd, der nicht auf Malle war [Reisebericht]

Unsere Geschichte beginnt, so soll es auch sein, beim Anbeginn eines neuen Lebensabschnitts. So gab es ein “JA” zu diesem und einen Euphorie-Cocktail als Start in den Urlaub. Die anstehenden Tage sollten der Entspannung und Zweisamkeit gehören und das taten Sie auch, dank der Lufthansa, die nur “lange Strecken” bestreikte. Verspätung gab es trotzdem. Ein wichtiges Teil sei kaputt gewesen… Das will man hören….

Man fliegt nur 2 Stunden nach Malle!, den Ballermann und dem Eimerbesäufnis! Und Ja!… Das alles interessierte mich null. Man kann aber einen mir sehr geschätzten Trick anwenden und ein Vehikel vorübergehend entleihen. Die Einheimischen sagten “Mietwagen” dazu, den ich vorbestellte, als ich noch im heimischen WLAN gewesen bin.

Goldcar war der Anbieter. Links Sixt, rechts Avis, beide ohne Schlange.

Mich durchflutete ein Gefühl der Bestätigung! “Ja!, alles richtig gemacht. Wenn hier die Leute anstehen muss alles richtig sein”.

Während ich wartete kam standesgemäß von der Telekom der Text. “Willkommen im Urlaub. Bitte werfen Sie eine Münze Ihrer Wahl zum Erhalt Ihrer sozialen Kontakt ein”. In mir kam kurz die Vision hoch, bei meiner Rückkehr 2999 Whatsapp-Mitteilungen auf meinem Display wieder zu finden und beschloss, dass es mir egal sein sollte. Mein Körper sträubte sich. “Kein Internet! Bastian, bist du wahnsinnig?”, ich überhörte Ihn. Aber er fand einen Weg mich zu erpressen. “Schon 2 Stunden Verspätung des Fluges. Eine Stunde bei Goldcar angestanden. Willst du nicht irgendwann ankommen? Wäre es nicht einfacher, nach Navi zu fahren?” – Ich bestätigte es. “Für Apple-Maps brauchst du INTERNET”. Schmollend guckte ich mir die SMS von der Telekom genauer an.

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Der gebuchte Polo, der dann doch ein Fiesta war, fuhr uns gefühlte 2000 km weit weg auf die Insel in Richtung Cap Formentor. Der halsbrecherische Berg zum Ende der Route sorgte für den Kick zum wach werden und belohnte mit eine unglaublichen Aussicht kurz bevor wir das entlegene Hotel fanden.

Ich war erschüttert, denn die Dame an der Rezeption des Barcelo Formentor auf Mallorca verstand mich nicht, obwohl ich im perfekten Hochdeutsch kommuniziere. Nachdem ich etwas lallte und sie mich immernoch nicht verstand wusste ich, ich bin nicht mehr am Ballermann.

Voller Bewunderung für die junge Dame verstand ich schnell, dass sie alles daran setze mir darzulegen, ich sei nicht mehr auf Malle… Langsam verstand ich das Konzept.

Das Zimmer war nicht weniger beeindruckend als die Flasche gefühlter Champagner, die uns gekühlt erwartete und eigentlich Sekt war. Bei der Ankunft war die Sonne bereits hinter dem Berg, über den wir gekommen waren, und so dinierten wir. Von der Reise hatte ich noch eine lange Hose an und Turnschuhe. Die waren für den Moment tatsächlich die Minimumanforderung. Ein Pianospieler begleitete die Lammfilets an Rosmarinkartoffel und es wurden ca. 25 Weinsorten angeboten. Während diese, durch meine mich begleitende Lebenserfüllung einer Prüfung unterzogen wurden, prüfte ich hektisch ob ich im richtigen Hotel verweilte.

Ab diesem Zeitpunkt war ich im kulinarischen Paradies der Glückseligkeit. Generell waren in der Küche scheinbar viele Koch-Nerds beschäftigt, die uns mit Hingabe die Geschmacksnerven neu programmierten. Nie wieder werde ich so großartig frühstücken.

Das Hotel ist etwas hochpreisiger als das typische Ballermann-Unterbringung. Das hatte die netten Nebeneffekt, dass die Stimmung innerhalb der Hotelanlage sehr ruhig und gediegen war. Unser Domizil war im Umkreis von 8 km ein Monopol-Konzept, was sich auch außerhalb der eigentlichen Anlage auf Ruhe und Preise auswirkte.

Am Strand, hatte man das Gefühl in Thailand Urlaub zu machen. Das Gefühl nicht auf “Malle ™” zu sein, vervollständigte sich wie ein sich liebendes Paar. Eine 1-Mann-Säuberungscrew hat den Strand natürlich morgens gefegt. Der Strand war nicht so weiß wie auf den Malediven, aber nahe dran. Die eigens von mir runtergeladene Quallen-Warn-App ergab sich als unnötig. Außer großen, an Beinen knabbernden Fischen, gab es keine besonderen Ereignisse unangenehmer Art. Auch richtige “Sonnen-Betten” konnte man gegen eine Servicepauschale im Wert von zwei Flaschen Wein mieten. Da sich diese aber schlecht auf die Sonneneinstrahlung justieren lassen, nicht unbedingt eine Empfehlung.

Die Mitarbeiter waren durch und durch freundlich und wollten Ihren Service auch gern darlegen, wenn man nackt unter der Dusche steht. Zwei Mal zumindest stand ich nur mit Handtuch bekleidet vor einer Asiatin – auf Malle im Luxus-Hotel. Für eine Sekunde kam mir der Gedanke, dass sollte zum Service gehören. Ich verwarf den Gedanken schnell wieder.

Diese soll nicht von der Tatsache des großartigen Urlaubs ablenken, den man hier genießen konnte. Das Hotel bekommt eine Rose und 5-Sterne-Bewertung inklusive der Möglichkeit hier viel Geld los zu werden. Ich würde wieder kommen.

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