Zum Inhalt springen →

Fingerabdrücke die wir zu Apple geben

Jetzt bringt Apple also den Fingerabrucksensor und alle verfallen in Panik. Aber ich bin zur Abwechslung mal nicht nur einfach auf Apples Seite sondern möchte ein Phänomen beschreiben.

Die aktuellen Berichte rund um die Geheimdienste lassen vermuten, dass die Möglichkeiten durchaus umfassender sind. Nahezu jede Kommunikation kann nachvollzogen werden. Email, SMS, Skype oder Facebook? Alles kein Problem für die Geheimdienste.

Gut okay, irgendwie gewusst haben wir das ja schon immer. Problematisch ist das in Zusammenhang damit, dass die Daten missbraucht werden können. Siehe Stasi, Gestapo oder die chinesische Regierung. Aber okay, auch irgendwie ein alter Hut. Wissen wir wissen wir. Außerdem habe ich ja eh nichts zu verbergen etc.

Kommen wir zu dem Phänomen:
Für mich gibt es zwei Szenarien. Die erste – wir alle Nutzen noch weniger Dienste und Services die unsere Identität im Netz profilieren. Erst recht dieser komische Fingerabdrucksensor, den Apple direkt zu Apple faxt unterlegt von dem kompletten Facebookprofil und Emailverkehr, wird von uns natürlich nicht benutzt.

Das Resultat – wir verlieren unser, durch einen Passcode geschütztes iPhone, das der Jugendliche der im Zug hinter uns gesessen hat, spielend entsperrt und unsere Nacktfotos veröffentlicht.

Das wahrscheinlichere zweite Szenario:
Wir regen uns noch zwei Wochen auf un… Zzzzz Zzzzzz Zzzzzz…

Danach nutzen wir es. Warum? Weil es keinen interessiert wo die Daten landen, solange es mein Leben beeinflusst.

In gewisser Weise ist das auch gesund. Denn das die Geheimdienste die Daten missbrauchen ist unwahrscheinlich, wenn auch möglich. Die Folgen wären natürlich auch viel verheerender als das was der Jugendliche aus dem Zug anrichten kann.

Und dennoch, was hilft mir all die Sicherheit der Daten z.B. Fotos, wenn ich dann im Zweifelsfall nicht an sie rann komme?

Ein Hoffnungsschimmer wäre ein Kontrollgremium welches die Geheimdienste überwacht und für die Sicherheit der Bürger sorgt. So etwas gibt es zwar aktuell, allerdings dürfen die Mitglieder nicht über das sprechen was sie kontrolliert haben, z.B. mit einem Richter oder so, was das ganze et absurdum führt.

…sollte sich das ändern könnte es ein erster Schritt zu einer sauberen Komplettüberwachung sein, was mir zwar nicht schmeckt, aber zumindest nicht ausgespuckt wird.

Veröffentlicht in Tech

3 Kommentare

  1. Paul Paul

    Endlich mal etwas differenzierter. Das Problem wird doch sowieso von der falschen Seite angegangen. Das Problem kann und darf doch nicht sein, dass ich Daten produziere, sondern das es Organisationen gibt die diese Daten abgreifen um sie im Zweifelsfall GEGEN mich zu verwenden. Das Problem ist doch nicht, dass ich Bewegungsprofile hinterlasse, das ich private Daten in Clouds verwalte – das Problem ist, dass es Organisationen gibt die diese Daten im zweifelsfall GEGEN MICH auswerten. Anstatt also alle mails mit 2048 Bit zu verschlüsseln, Dienste und Anbieter zu meiden die mir eigentlich meinen Alltag erleichtern (was für ein Hohn, da schränkt man *freiwillig* seine „freiheit“ ein, in dem man indirekt aktzeptiert das diese Daten dort ausgespäht werden) – sollte man einfach vehement den Überwachungsorganisationen die Stirn bieten.

    Es ist daher falsch gegen den Fingersensor zu wettern, weil die Daten ja bei der NSA landen könnten – richtig wäre den NSA laden in Brand zu stecken – mal ganz einfach gesprochen. Das es diesen Laden gibt und was dieser Laden macht ist das Problem.

    • Ich denke schon auch das wir die Geheimdienste brauchen. Nur halt kontrollierter. Vor allem haben NSA oder CIA bei uns nichts zu wollen… Das sollte schon über den BND laufen. Aber jemand ™ sollte da ein Auge werfen können.

  2. Touch-ID von Apple – natürlich – geknackt! | NETZ|ARTIG Touch-ID von Apple – natürlich – geknackt! | NETZ|ARTIG

    […] Ja ja, das ging schnell. Aber eigentlich war das zu erwarten. Der CCC hat als erster, zumindest dokumentierter Fall, einen Finger mit Fingerabdruck nachgebaut, der von Apple´s Fingerabdrucksensor gelesen werden kann. Dennoch ist der Fingerabdruckscanner wesentlich sicherer als ein 4-stelliger Pincode – Nur um das nochmal gesagt zu haben. […]

Kommentare sind geschlossen.

Entdecke mehr von Speicherbereich

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen