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Warum die Telekom nicht mit der DSL-Drosselung durchkommen darf!

Wie die meisten mittlerweile mitbekommen haben, möchte die Telekom Volumenbegrenzungen in Ihren DSL-Tarifen einführen, was derzeit sehr viel Unruhe bei der Netzgemeinde verursacht. Nun hört man oft. „Wieso, ich muss doch den Tarif nicht buchen, außerdem reicht mir das bestimmt?“. Nein, wird es nicht! Mir und vielen anderen jedenfalls nicht. Und euch vielleicht auch nicht. Habt Ihr denn Videotelefonie, Filme online leihen oder ansehen etc. alles berücksichtigt? Woher wisst Ihr wieviele Transfervolumen Ihr in Zukuft brauchen werdet?

Wir müssen kämpfen. Denn wenn die Telekom damit durchkommt übernehmen es die übrigen Provider auch. Der Trend geht aber, selbst wenn die meisten noch unter den besagten Volumenen stehen, zu mehr Nutzung der Bandbreiten. Streamingdienste wie Watchever oder Spotify sind erst der Anfang. Das hemmt aber nicht nur uns Nutzer, sondern bremst viel mehr den Fortschritt der Netzdienste. Das ist nicht nur gefährlich, sondern verursacht wirtschaftlichen Schaden!

Die aktuellen DSL-Tarife zu kündigen macht aber keinen Sinn, weil es ja nur die neuen Tarife der Telekom betrifft. Das ist auch der Grund, warum dieses durch die Telekom nicht als Problem erkannt werden kann. Niemand wird nun seinen DSL-Anschluss kündigen aufgrund der Angst dann einen Tarif mit Drosselung nehmen zu müssen. Da die Telekom aber einen Erfolg oder Misserfolg genau an diesen Kündigen misst, wird dieses ein Erfolg für die Telekom werden. Andere Provider werden dieses darauf hin ebenfalls einführen. Also was können wir tun? Böse Briefe schreiben hilft, die Hotline anrufen (ist ja schliesslich kostenlos) und sich über die Pläne beschweren. Ich persönlich werde dem Brief noch etwas Würze verleihen.

Ich spiele mit dem Gedanken, meinen Telekom-Mobilefunkvertrag (known as T-Mobile) zu kündigen und in die Begründung „Netzunverständnis und eure künftigen DSL-Verträge“ zu schreiben. Der Vertrag ist mir eh zu teuer. Das ich Ende des Jahres ein neues iPhone brauchen werde kann ich mir ebenfalls gerade nicht vorstellen. Und selbst wenn – Man kann es sich auch direkt bei Apple kaufen 😉 .

 

 

 

Veröffentlicht in Direkt Tech

2 Kommentare

  1. CHRIS.O.MAT CHRIS.O.MAT

    @Sebastian Telekom und Co. haben doch den Boden vorbereiten müssen, auf dem unsere Netzneutralität erst gewachsen ist. Das hat ihnen auf der einen Seite die Kunden gerettet, auf der anderen Seite aber erwirtschaften die hiesigen Stream- und Cloud-Dienstleister ihre Umsätze mit großen Gewinnspannen, gerade weil ihnen die Netz-Infrastruktur zur Verfügung steht. Ohne einen Teil der Gewinne in die Infrastruktur (Telekom etc.) zu reinvestieren und damit ihre Geschäftsmodell z.T. zu sichern. Kurz: irgendwie scheint mir die Debatte genauso emotional verblendet, wie in der Handhabe von Urheberrechtsforderungen in Sachen Google (bzw. Youtube) und Gema. Außerdem handelt es sich bei den meisten Dienstleistern um ausländische Unternehmen, denen wohl kein nennenswerter wirtschaftlicher Schaden entsteht, wenn die Leitungen bei uns in Deutschland enger werden. Deutsche Unternehmen oder die Deutsche Wirtschaft sehe ich durch die Pläne der Telekom auch nicht außerordentlich bedroht. Aber es ist auch eine Wahrheit daran, dass die Telekom hier ihr Monopol missbrauchen könnte – was natürlich zu kritisieren ist.

  2. @chris Die Telekom nimmt jetzt schon mehr ein als der Wettbewerb, der die gleiche Leitung benutzt. Damit wird derzeit zum einen der Ausbau der Technologie refinanziert aber auch der Servicegrad gesichert. Das ist gut und richtig. Die Telekom argumentiert aber nicht mal mit dem Ausbau, sondern mit den hohen Kosten für den Betrieb, der nachweislich Quatsch ist. Firmen die der Telekom die Infrastruktur liefern haben bestätigt, dass die Hardware noch lange lange lange nicht am Ende ist.

    Es geht hier weder um den Betrieb bestehender Infrastruktur noch um deren Ausbau, sondern darum neue Geschäftsfelder zu erschliessen um mehr Profit zu erwirtschaften. Auch das ist, als AG, deren Recht. Jedes wirtschaftlich arbeitende Unternehmen muss so arbeiten.

    Das Problem ist nur, dass Sie mit DIESEM einen Produkt was Sie formulieren und nicht brauchen, technologische Entwicklung in Deutschland bremsen und der Netzneutralität schaden in dem Sie nur Ihre eigenen Produkte nicht mit einberechnen.

    Nehmen wir z.B. Watchever, ein deutsches Unternehmen, dass sein Geld mit dem streamen von Videomaterial verdient. Sie würden darunter leiden, während die Telekom keinen technischen Grund hat diese nicht auch weiterhin zu streamen. Mich interessiert nicht wer Schuld ist, wenn ich meine Serie nicht zu Ende gucken kann, ich würde den Dienst kündigen weil ich nicht das bekommen würde, was ich gekauft habe.

Kommentare sind geschlossen.

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